Kategorie-Archiv: Allgemein

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Eine ausgezeichnete Mélange-à-trois

Drei Menschen, die Musik machen, miteinander, arbeiten, reisen, auftreten, sich streiten und sich lieben – die ideale Arena für Launen, Beziehungsprobleme und die Auseinandersetzung mit anspruchsvollster Kammermusik. Voraussetzung für diese Mélange-à-trois ist eine Konstellation von drei Menschen, die die gleiche Basis haben. So geschehen bei Sibila Konstantinova, Kei Shirai und Tristan Cornut. Heute stellt sich das ausgezeichnete Stefan Zweig Klaviertrio dem Publikum im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins vor. Auf dem Programm stehen Werke von Beethoven, Dvorák und Mauricio Kagel. Tristan Cornut, der Cellist des Ensembles, über den Namensgeber Stefan Zweig, befruchtende Meinungsverschiedenheiten und die Liebe zur Kammermusik. Weiterlesen

Musik im Hier und Jetzt

Seit 2008 steht der Vorarlberger Manfred Honeck an der Spitze des Pittsburgh Symphony Orchestra.

Seit 2008 steht der Vorarlberger Manfred Honeck an der Spitze des Pittsburgh Symphony Orchestra.

Die Bühne

Der österreichische Stardirigent Manfred Honeck führt sein Pittsburgh Symphony Orchestra zu einer Residenz in den Wiener Musikverein.

Als bei Manfred Honeck das Telefon klingelt, ist er gerade auf den Weg ins Lincoln Center New York. Es ist bitterkalt, von Frühling noch keine Spur. Demnächst dirigiert er hier ein Konzert mit den New Yorker Philharmonics und man will gleich miteinander proben. Lange Zeit galt der Österreicher als Anwärter für die Stelle des Chefdirigenten – letztendlich machte dann doch Jaap van Zweden das Rennen. Honeck nimmt es gelassen. Bis 2020 bleibt des ehemalige Solo-Bratschist der Wiener Philharmoniker beim Pittsburgh Symphony Orchestra (PSO), deren Chef er seit 2008 ist. Weiterlesen

Die Magie des Augenblicks

„Die glücklichsten Momente erlebe ich, wenn ich es schaffe, mich auf der Bühne fallen zu lassen und alles um mich herum zu vergessen“, sagt Khatia Buniatishvili. (Foto: Gavin Evans / Sony)

„Die glücklichsten Momente erlebe ich, wenn ich es schaffe, mich auf der Bühne fallen zu lassen und alles um mich herum zu vergessen“, sagt Khatia Buniatishvili. (Foto: Gavin Evans / Sony)

Falter Stadtzeitung 16/16

Das Cover ist tiefschwarz und auf Hochglanz poliert. Kein Titel, keine Schrift, nur die übereinander gelegte Vorder- und Rückenansicht einer jungen Frau mit dunkler, wilder Mähne. Die junge Frau heißt Khatia Buniatishvili. Der Name kommt aus Georgien. Dort wurde sie geboren, dort wuchs sie auf, dort kam sie mit der Musik in Berührung. Als kleines Mädchen sang Khatia georgische Volkslieder, im Alter von sechs Jahren debütierte sie als Solistin mit Orchester. Als Zehnjährige reiste sie zum ersten Mal zu Gastspielen nach Europa und in die USA. Bei einem Wettbewerb in Tiflis lernte sie ihren späteren Lehrer Oleg Maisenberg kennen, der sie zum Wechsel nach Wien bewegte. Maisenberg war es auch, der die junge Pianistin immer wieder dazu ermutigte, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen – als Künstlerin und Interpretin. Zu Wien hat Khatia Buniatishvili immer noch eine ganz besondere Verbindung, hier verbrachte sie ihre Studienjahre, hier musste sie lernen, ihren eigenen Weg zu gehen, weit weg von zu Hause. Weiterlesen

Schon als Kind ein Star: der 11-jährige Yehudi mit seiner Stradivari (Foto: Menuhin Archive / Warner Classics)

Meistergeiger Yehudi Menuhin zum Hunderter

Er war der größte Geiger des 20. Jahrhunderts, ein begnadeter Pädagoge, Weltbürger und Humanist – Yehudi Menuhin. Am 22. April 1916 kam er als erstes Kind zweier junger russischer Auswanderer in der Bronx zur Welt. Jetzt, 100 Jahre später würdigt Warner Classics das Lebenswerk des Künstlers mit der üppigen Deluxe Edition The Menuhin Century.  Weiterlesen

Hier spielt der flotte Geigen-Dreier

Falter Stadtzeitung

„Well, Erich, where’s my violin concerto?“ 30 Jahre lang war das der Running Gag zwischen Erich Wolfgang Korngold und dessen Jugendfreund, dem Geiger Bronisław Huberman. Bei einem gemeinsamen Abendessen im amerikanischen Exil soll sich Korngold 1945 schließlich ans Klavier gesetzt und das Anfangsthema seines Violinkonzerts angestimmt haben. Kurze Zeit später war das Werk fertiggestellt. Mit ihm wagte der Starkomponist Hollywoods die musikalische Rückkehr zu den eigenen, klassischen Wurzeln. Weiterlesen

Foto: Alex Romanov/Sony Music Entertainment

Wenn zwei junge Wilde einander das Ja-Wort geben

“Was ist jene Kraft, die unsere Herkunft und unser Erbe ans Tageslicht bringt?“, fragt der griechische Dirigent und Musiker Teodor Currentzis in den Linernotes zur Einspielung von Igor Strawinsky Le Sacre du Printemps (Sony). „Es ist der Tanz: ekstatisch in Bewegung.“ Ekstatisch? Genau das Richtige für Currentzis, der bei Strawinskys Skandal-Ballett mit seinem sibirischen Ensemble MusicAeterna so richtig aus dem Vollen schöpft und das „Frühlingsopfer“ als üppiges Kaleidoskop an Farben und Stimmungen erklingen lässt. Weiterlesen

sielius

Schluss mit dem Klischee des Wald und Wiesen-Barden

Am 8. Dezember des vergangenen Jahres wurde weltweit der 150. Geburtstag Jean Sibelius gefeiert – eine Ehre, die dem finnischen Komponisten vor allem im deutschsprachigen Raum immer noch viel zu selten zu Teil wird. Das Klischee des naturbeschwörenden finnischen Nationalkomponisten, es hält sich bisweilen hartnäckig. Weiterlesen

Am 2. März spielt Jewgenij Kissin im Wiener Musikverein. (Foto: Sheila Rock)

Der süße Duft von Orangenblüten

Zeitschrift der Musikfreunde Wien

Seit seinem Debüt als Zwölfjähriger in Moskau zählt Jewgenij Kissin zu den größten lebenden Pianisten. Die Geschichte rund um den Wunderknaben ist so spektakulär wie ihr klingendes Ergebnis. 1971 in Moskau geboren, begann Kissin als Zweijähriger mit Klavierunterricht bei seiner Mutter, mit zehn trat er zum ersten Mal öffentlich auf, mit zwölf spielte er an der Seite von Dmitrij Kitajenko und dem Philharmonischen Orchester Moskau die beiden Klavierkonzerte von Frédéric Chopin im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums. In der sowjetischen Metropole sprach jeder über die erlebte Sensation. Über Nacht wurde Kissin zur Legende. Weiterlesen

„Zum Musizieren gehört immer Demut“

Frisch gebackener 40-Jähriger: Renaud Capuçon (Foto: Darmigny)

Frisch gebackener 40-Jähriger: Renaud Capuçon (Foto: Darmigny)

Vor 60 Jahren, im Jänner 1956, wurde in Salzburg die Mozartwoche ins Leben gerufen – seither wird rund um den Geburtstag des Genius Loci am 27. Jänner einer besonderen musikalischen Vielfalt gefrönt. In Salzburg lässt sich Mozart Jahr für Jahr immer wieder neu hören, in aufregenden musikalischen Dialogen und aus unterschiedlichen Perspektiven. 2016 dreht sich beim zehntätigen Traditionsfestival alles rund um den Dreiklang Mozart, Mendelsohn und Henri Dutilleux. Weiterlesen