Schlagwort-Archiv: Lied

Männer auf Wanderschaft durchs Gedicht-Musik-Dickicht

Andrè Schuen und Daniel Heide (Foto: Guido Werner)

Andrè Schuen und Daniel Heide (Foto: Guido Werner)

Falter

Nur weniges vermag ein so inniges und persönliches Erlebnis zu vermitteln wie das Lied. Da gibt es keine große Bühne hinter der man sich verstecken kann, keine Schminke und keine Affekte – lediglich die intime Zwiesprache zwischen Wort und Ton, Gedicht und Gesang. Franz Schubert gilt als der Übervater des Kunstlieds, 600 Stück komponierte er im Laufe seines kurzen Lebens. Weiterlesen

Müllers Wackeldackel

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Eigentlich befindet sich Max Müller gerade im Winterschlaf. Noch bis Anfang Dezember stand er für „Die Rosenheim Cops“ vor der Kamera. Jetzt ist erst einmal Drehpause und Max Müller wieder in Wien, endlich. In seinem Lieblingsbezirk, dem Siebten, hat er sich vor kurzem eine Wohnung gekauft, und wenn es nach ihm ginge, würde er sie nicht allzu oft verlassen. „Zu Hause sein, das ist wie Urlaub für mich“, sagt Max Müller, „vielleicht, weil ich nur so selten da bin“. Schließlich sind die Aufnahmen für die Rosenheim-Cops mit zahlreichen ausgedehnten Aufenthalten in München verbunden. Weiterlesen

Musischer Adventskalender 2014, Tür #8: Jonas Kaufmann Superstar

Jonas KaufmannDie Überraschung ist groß, als vor einigen Wochen Post von Jonas Kaufmann im Postkasten liegt. Mit chicem Dreitagebart, schmachtendem Blick und altmodischem Mikrophon posiert der Tenor auf dem Cover seines neuen Albums „Du bist die Welt für mich“, nach dem gleichnamigen Hit von der Tenor-Legende Richard Tauber. Kaufmann singt jetzt Operette? Ja, und wie! Schon lange hat man diese Stücke nicht mehr so frisch und lässig gehört. Unterschätztes, dabei höchst forderndes Repertoire und jede Menge geniale Melodien, die Kaufmann mit viel Tiefgang interpretiert, ohne dabei die Leichtigkeit zu verlieren. Ob als großer Verführer in Lehárs Frasquita oder mit leicht verschmuster Peter-Alexander-Stimme in Abrahams Diwanpüppchen – Jonas Kaufmann findet für jede Stimmung den richtigen Ton. Rührend besingt er Kálmáns „Grüß mir mein Wien“, schmettert die unvergesslichen Gassenhauer der 30er-Jahre, à la „Dein ist mein ganzes Herz“ oder „Du bist die Welt für mich“ und schleudert zum Abschluss in Künnekes „Lied vom Leben des Schrenk“ noch ein hohes C hinaus. Dass die Melodien von Benatzky, Stolz und Abraham hier modern und leichtfüßig klingen, liegt nicht zuletzt an den sehr geschmackvollen, nah am Original geschriebenen Arrangements von Andreas M. Tarkmann sowie am wunderbar swingenden  Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Jochen Rieder. Und weil viele der Originale heute nicht mehr existieren, orientierte man sich eben an den verrauschten Aufnahmen von damals. Was die Operette angeht, so sei die Zeit reif für eine Revival, findet Jonas Kaufmann, vorausgesetzt man hat großartige Sänger und einen Regisseur, der den Charme, den Witz und die Ernsthaftigkeit dieser Stücke richtig verkaufen kann. Vielleicht erleben wir Jonas Kaufmann ja demnächst als Eisenstein in Strauss’ Fledermaus auf der Bühne oder als Graf Danilo in der Lustigen Witwe. Die Chancen dafür stehen gut. Mal sehen, wohin ihn die Reise als nächstes führt.

Kommenden Samstag (13. 12)  gestaltet Jonas Kaufmann einen Liederabend im Wiener Konzerthaus mit Werken von Robert Schumann und Richard Strauss, im Frühling (14. Mai) führt ihn seine Operettenreise im Rahmen der „Great Voices“ eben hierher. Gleich zwei Rollendébuts stehen bei den Osterfestspielen Salzburg an: als Turrido und als Canio in den beiden Einaktern von Mascagni (Cavalleria rusticana) und Leoncavallo (Pagliacci). Im Sommer kehrt Kaufmann als Florestan in Beethovens Fidelio nach Salzburg zurück.