Schlagwort-Archiv: Klavier

Kühler Kopf und brennendes Herz

Die polnische Pianistin Aleksandra Mikulska

Die polnische Pianistin Aleksandra Mikulska

Lisztfestival Magazin Raiding

Am Karfreitag hat es Aleksandra Mikulska nach Warschau geschafft, endlich. Hinter ihr liegen mehrere Konzerte und sie ist froh, im Kreise ihrer Familie zu sein. „Mittlerweile schaffe ich es leider nur mehr an Weihnachten und zu Ostern“, sagt sie und erwähnt, dass der Konzertkalender voll und die Anreise aufwendig ist. Gemeinsam mit ihrem Mann, einem Juristen, lebt sie in einem Haus im Grünen, in der Nähe von Karlsruhe. „Dort kann ich zu jeder Tages- und Nachtzeit üben“, lacht sie, „und wenn ich den Kopf frei bekommen möchte, gehe ich in den Garten oder mache eine Runde im Wald. Hier finde ich Ruhe und Inspiration“. Deutschland ist für Aleksandra Mikulska so etwas wie eine zweite Heimat geworden. Mit 19 Jahren kam sie aus Polen hierher, um Pianistin zu werden. „Ich habe schon als kleines Mädchen davon geträumt, auf der Bühne zu stehen und Klavier zu spielen“, sagt sie. Weiterlesen

Musischer Adventskalender 2014, Tür #17: Im Beethoven-Glück

de.hr.cms.servletDass Beethoven nicht nur ein Genie, sondern auch ein Visionär war, wissen wir. Mit seinem Schaffen war er seiner Zeit weit voraus – in vielerlei Hinsicht. So hat es die Musikwelt und  insbesondere das Violoncello Beethoven zu verdanken, dass es sich als eigenständiges Instrument emanzipieren konnte. Beethoven war der erste Komponist, der dem Cello neben dem Klavier eine gleichberechtigte Stimme gab und es aus seinem Schattendasein als Generalbass befreite. Den Auftakt machen die beiden Sonaten op. 5, die Beethoven für den König von Preußen komponierte und bei der Uraufführung 1796 auch selbst am Klavier spielte (wer der Cellist war ist leider nicht mehr bekannt. Friedrich Wilhelm II spielte zwar auch leidenschaftlich Violoncello, es ist aber anzunehmen, dass er zu diesem Anlass im Publikum saß). Beethoven selbst dürfte von seinen Kompositionen so angetan gewesen sein, dass er Cellosonaten aus allen Schaffensphasen hinterließ; hinzu kommen drei Variantionszyklen für Klavier und Violoncello: zwei der Themen stammen aus Mozarts Zauberflöte, das dritte Thema aus Händels Judas Maccabäus. Jean-Guihen Queyras und Alexander Melnikov haben jetzt sämtliche Werke Beethovens für Violoncello und Klavier neu eingespielt. Gelungen sind ihnen beglückende Momente zwischen Virtuosität und Intimität, knisternder Spannung und ausgelassen Spielfreude. Schade, dass man Beethovens Kompositionen für Cello und Klavier so selten hört. Es muss ja schließlich nicht immer nur leichte Kost sein, oder?

 

 

 

„Die Musik hat mich befreit“

Hélène Grimaud (Foto: Mat Hennek)

Hélène Grimaud (Foto: Mat Hennek)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es war ruhig geworden um Hélène Grimaud. Nun hat sie ihre neue CD veröffentlicht und ihr drittes Buch, „Retour à Salem“ (Rückkehr nach Salem) geschrieben. Im Gespräch erzählt sie, was sie seit fast dreißig Jahren antreibt und warum man manchmal scheitern muss, um Vorwärts zu kommen.

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Die Neuerfindung des Klaviers

 

Denis Matsuev (Foto: Maestro Artists)

Magazin der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien

Keiner hat die Dimensionen des Klavierspiels weiter aufgebrochen als Franz Liszt. Keiner hat die Grenzen der Klaviermusik so radikal gesprengt wie er. Der Genius Liszt – so sieht es auch der russische Starpianist Denis Matsuev – ist der „Mephistopheles des Pianoforte“. „Kaum auszudenken, was Liszt mit einem Instrument angestellt hätte, das uns Pianisten heute zur Verfügung steht“. Am 5. und 6. März sitzt Matsuev am Flügel und spielt Liszts Klavierkonzert Nr. 1.

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