Schlagwort-Archiv: Bach

Es bleibt in der Familie: Musik von Bach & Sons

FALTER 24/17

Jean Rondeau (Foto: Baghir)

Jean Rondeau (Foto: Baghir)

Aller guten Dinge sind drei, hat sich Sebastian Knauer wohl gedacht und nach den Alben “ÜberBach” und “Bach &Sons” seine Auseinandersetzung mit dem musikalischen Erbe des barocken Großmeisters fortgesetzt. Begleitet vom Zürcher Kammerorchester widmet er sich auf “Bach & Sons 2″ (Berlin Classics) neben den beiden Konzerten BWV 1055 und BW 1056 auch echten Raritäten, etwa dem virtuosen f-Moll-Konzert von Johann Christian Bach oder jenem des berühmtesten Sohns, Carl Philipp Emanuels. Den Höhepunkt bildet J.S. Bachs Tripelkonzert BWV 1044, das Knauer mit seinen Freunden und langjährigen Wegbegleitern Daniel Hope (Geige) und Philipp Jundt (Flöte) musiziert. Fortsetzung unbedingt erwünscht! Weiterlesen

Ach, ach, ach – drei Variationen von Meister Bach

FALTER 03/17

Nemanja Radulovic (Foto: Charlotte Abramow / DG)

Nemanja Radulovic (Foto: Charlotte Abramow / DG)

Johann Sebastian Bach (1685-1750) war nicht nur ein ausgesprochener Vielschreiber, sondern er hat, wie zur Zeit des Barock üblich, auch immer wieder Werke anderer Komponisten sowie eigene Werke bearbeitet und transkribiert. Daran erinnert Nemanja Radulović mit seinem neuen Album “Bach” (Deutsche Grammophon). Der serbische Geiger ließ dafür drei seiner Lieblingswerke neu arrangieren: die Toccata & Fuge, die Chaconne sowie die berühmte Air aus der Orchester-Suite in D-Dur. Für Traditionalisten sind die kühnen, fast schon rockigen Arrangements, in denen Radulović seine beeindruckende Virtuosität beweist, bestimmt eine Herausforderung. Ein echter Glücksgriff hingegen ist das wunderbare, viel zu selten gespielte Bratschenkonzert, bei dem der Geiger selbst an der Viola zu hören ist. Weiterlesen

Musischer Adventskalender 2014, Tür #7: Bach Reloaded

Denis PatkovicUnzählige Male wurde Bachs Musik bearbeitet, und der Meister selbst pflegte es seine Werke nach Bedarf für ein anderes Instrument umzuschreiben. So wird vermutet, dass er seine Cembalo-Konzerte ursprünglich für andere Instrumente, unter anderem die Violine oder die Viola d´amore, komponiert hatte. Zu Bachs Zeiten vollends unbekannt hingegen war das klassische Akkordeon. Es entstand erst gute 200 Jahre später. Wie aufregend neu Bachs Barocke Konzerte auf diesem, vergleichsweise modernen Instrument klingen, lässt sich auf Denis Patkovics Album nachhören – drei der sechs Konzerte hat er hier aufgenommen. Zum Auftakt erklingt das Konzert in A-Dur, und plötzlich präsentiert sich da ein bekanntes Werk, jedoch in einem völlig neuen klanglichen Gewand. Bachs Musik ist sprühend, zum Dahinschmelzen sind die langsamen Sätze, die Patkovic ganz behutsam, mit viel Gespür für das Instrument und ebenso für Bachs grandiose Musik spielt. Es folgen zwei weitere Konzerte in f- und in d-Moll, und man ist erstaunt, was dieser Mann aus seinem Instrument zu zaubern vermag. Er spielt Bach mit Esprit, Leidenschaft und Virtuosität und zeigt ein phänomenales Gespür für die Stimmungen, den rhythmischen Elan und die Ausdrucksdichte der Werke, sodass sie hier unglaublich frisch und lebendig klingen – nicht zuletzt auch dank der unglaublich einfühlsam spielenden Kammerformation des Philharmonischen Orchesters Giessen unter Michael Hofstetter.