Wolfram Schurig (Foto: Judith Krasser Schurig)
Zu Lebzeiten war Giovanni Battista Somis einer der berühmtesten Geigenvirtuosen in Europa. ,,Ein einziger Bogenstrich dauerte so lange, dass es einem selbst in der Erinnerung daran den Atem verschlägt”, schrieb ein Kritiker im Jahr 1740. Dass Somis, der bei Corelli studiert und sich später als Pädagoge einen Namen gemacht hat, auch ein begabter Komponist war, ist heute kaum bekannt. Zu Unrecht, findet der Vorarlberger Blockflötist und Komponist Wolfram Schurig. Für das Album “Nostalgia” (Fra Bernardo) hat er die Blockflötensonaten gemeinsam mit Johannes Hämmerle am Cembalo erstmals für CD eingespielt: fein auskomponierte, stimmungsvolle Barockmusik, die Somis virtuos bis in die entlegensten Tonarten modulieren lässt.
Die Musiker des Ensembles dolce risonanza widmen sich auf ihrer aktuellen CD “Mensa Harmonica” (Christophorus Records) den lieblichen Melodien des inzwischen vergessenen Andreas Christoph Clamer (1633-1701). Komponiert hat Clamer die sieben Partiten für zwei Violinen, Violone, Viola da Gamba und Basso continuo als Tafelmusik zum 1100. Jubiläum des Erzstiftes Salzburg. Die harmonische Tafel, eine Ersteinspielung, beschert den Zuhörern ein abwechslungsreiches, durchaus tanzbares Menü zwischen Moresca, Scherzo und Saltarello.
Johann Sebastian Bach, der große Meister des Barocks, war Ende des 18. Jahrhunderts nur mehr wenigen Spezialisten bekannt. Die Renaissance seiner Musik ist Komponisten wie Felix Mendelssohn Bartholdy oder eben Ignaz Moscheles (1794-1870) zu verdanken. Niklas Schmidt (Cello) und Stepan Simonian (Klavier) präsentieren auf “I. Moscheles &J.C. F. Bach” (Fontenay Classics) die Präludien aus dem “Wohltemperierten Klavier” in Moscheles’ Bearbeitung für Violoncello und Klavier. Eine ungewohnte, durchaus geschmackvolle Paarung, mit der sich Bachs Klassiker neu entdecken lässt.
