Am 8. Dezember des vergangenen Jahres wurde weltweit der 150. Geburtstag Jean Sibelius gefeiert – eine Ehre, die dem finnischen Komponisten vor allem im deutschsprachigen Raum immer noch viel zu selten zu Teil wird. Das Klischee des naturbeschwörenden finnischen Nationalkomponisten, es hält sich bisweilen hartnäckig.
Da braucht es prominente Fürsprecher wie Simon Rattle, der sich als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker unermüdlich für die Musik des großen Sinfonikers eingesetzt hat. Krönender Abschluss dieser fruchtbaren Zusammenarbeit ist die Gesamtaufnahme von Jean Sibelius – Symphonies 1-7 (Berliner Philharmoniker Recordings), verpackt in eine luxuriöse Edition mit 4 CDs, inklusive Video-Blue-ray, Pure-Audio-Blu-ray und einem üppigen, spannend zu lesendem Booklet. Makellos ist auch die Interpretation des finnischen Meisters, was bei dieser kongenialen Paarung eigentlich nicht anders zu erwarten war.
Eine weitgehend unbekannte Seite Sibelius’ zeigt Nicolas Dautricourt auf seinem Album Sibelius-Humoresques (la dolce volta). Mit Ausnahme des berühmten Violinkonzerts, der mit Abstand meistgehörten Sibelius-Partitur großen Formats, hat der französischen Geiger das Gesamtwerk für Violine und Orchester sowie Kammermusikalisches eingespielt, darunter die lyrischen Humoresken ebenso wie die erfrischend heiteren Stücke für Violine und Klavier oder Sibelius’ hinreißende Serenaden, die leider viel zu selten gespielt werden.
Ein charmantes Geburtstagsgeschenk sind die Aufnahmen aus dem Hause Naxos. Auf insgesamt sechs CDs hat Leif Segerstam gemeinsam mit dem Turku Philharmonic Orchestra die gesammelten Sibelius-Schauspielmusiken eingespielt, darunter Kuriositäten wie „Belsazars Gastmahl“ oder „Swanwhite“. Zuletzt kam Scaramouche, die Komposition für die gleichnamige tragische Pantomime hinzu. Hinreißende Musik und unbedingt eine Entdeckung wert!